Vereinsjubiläum

2020 sind es 70 Jahre her, seit der Luftsportverein Rhein-Main e.V. gegründet wurde. Heute betreibt der traditionsreiche Verein mit einer Aquila A 210 und einem UL EV 97 Eurostar Motorflug und Ultraleichtflug am Flugplatz Worms. Von der Mehrzahl der anderen Fliegervereine unterscheidet sich der LSV Rhein-Main dadurch, dass die tageweise Nutzung von Vereinsflugzeugen nicht nur erlaubt, sondern ausgesprochen gern gesehen ist. In den vergangenen Jahren flogen Mitglieder unter anderem nach Frankreich, Spanien, Serbien und Griechenland. Gerne sind die LSV-Pilotinnen und -Piloten auch über Alpengipfeln und Nordseeinseln unterwegs. Zu den fliegerischen Höhepunkten zählen Landungen auf hochalpinen Flugplätzen in den französischen Alpen. Eine weitere Besonderheit ist der Verzicht auf eine Baustundenregelung mit vorgeschriebenen Arbeitsstunden und ersatzweiser Erhebung zusätzlicher Gebühren. Stattdessen helfen die Mitglieder nach Absprache und nach persönlicher Zeiteinteilung bei der Pflege von Flugzeugen und Vereinsheim. Wer an Flugzeugen schrauben möchte, wird vom Verein beim Erlangen der erforderlichen Lizenz als Wart unterstützt.

Die Modellfluggruppe, deren Flugplatz in den Mainwiesen bei Hochheim vor Jahren aus Naturschutzgründen geschlossen wurde, betreibt im Antoniushaus in Hochheim ihren „Bastelkeller“ und fliegt auf verschiedenen Modellfluggeländen. Höhepunkt der Modellflugsaison ist stets ein Modellfluglager auf der Wasserkuppe in der Rhön.

Ein Testpilot als Initiator der Vereinsgründung

In einer Gastwirtschaft in Hochheim bei Mainz trafen sich bereits 1949 ehemalige Flieger und junge Männer und Frauen, die gerne fliegen lernen wollten, um einen Fliegerverein zu gründen. Nach der Aufhebung des generellen Flugverbots durch die Besatzungsmächte, das den Modellflug einschloss, konnten die Vereinsmitglieder 1950 den Verein formell gründen und mit dem Bau und dem Flug von Flugmodellen loslegen. Initiator und erster Vorsitzender des Vereins war der ehemalige Luftwaffen-Testpilot Hermann Kirsch, der vielen älteren Fliegern noch als Zuständiger für die Luftfahrt und Prüfer von Lizenzanwärtern beim ehemaligen Regierungspräsidium Neustadt a.d. Weinstraße bekannt ist. In den 1960er Jahren bildete sich im Verein eine Fluggruppe. Da rund um Hochheim kein Flugplatz zur Benutzung frei war, flogen die Vereinsmitglieder ab 1969 am Flugplatz Worms. 1973 entstanden mit großem Einsatz der Aktiven Halle und Vereinsheim. Da der LSV Rhein-Main sich zum Ziel gesetzt hatte, das motorisierte Fliegen erschwinglich zu machen, beschaffte der Verein mit der RF 5 einen reisetauglichen, aber preisgünstig zu betreibenden Motorsegler. Rasch kam eine viersitzige Wassmer

Wa 51 hinzu. Sehr beliebt waren die jährlichen Fluglager in St. Johann/Tirol. Mitte der 1980er Jahre kaufte der LSV einen Motorsegler des Typs Grob G 109 B, der rund 30 Jahre zum Luftwandern wie zu wie zu weiten Streckenflügen eingesetzt wurde. 1997 begann der LSV Rhein-Main als einer der ersten Luftsportvereine in Rheinland-Pfalz mit dem Ultraleichtflug, um seinen Pilotinnen und Piloten Flugspaß zu besonders attraktiven Preisen anbieten zu können. Seit 2001 setzt der Verein auf den EV 97 Eurostar als reisetaugliches UL. 2009 war der LSV Rhein-Main wiederum Schrittmacher, als mit der Aquila A 210 ein eleganter Zweisitzer mit großer Reichweite und hoher Reisegeschwindigkeit bei niedrigem Kraftstoffverbrauch in Dienst gestellt wurde. Der siebzigste Geburtstag ist ein guter Grund zum Feiern. Im Corona-Jahr 2020 kann jedoch zum Jubiläum kein Vereinsfest stattfinden. Das Fest werden die Vereinsmitglieder nachholen, sobald das Virus besiegt ist.